Februar 3

Heimkino

Angeregt durch ein Angebot von Sureelectronics auf ebay beschloß ich einen Verstärker für mein Heimkino zu bauen. Nachdem ich reichlich Erfahrung in der Entwicklung von Analogverstärkern mit Halbleitern und Röhren gesammelt habe, sollte es dieses Mal ein Digitalverstärker sein. Der günstige Preis überzeugte mich schließlich das Modul zu kaufen.

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Das Verstärkermodul wurde zusammen mit einem Kabelsatz und 8 Bananenbuchsen in einem schicken schwarzen Karton geliefert. Der  Digitalverstärker AA-AB009 bietet 4 Kanäle mit je 100 Watt Leistung an 4 Ohm – mehr als ausreichend für die Front- und Rear-Lautsprecher. Die Sureelectronics Website liefert in PDF den Schaltplan, Handhabungshinweise und Betriebsanleitung. Damit sollte es kein Problem sein, den Verstärker in Betrieb zu nehmen.

Der Verstärker arbeitet in Klasse D Betrieb und verwendet TC2000 und TP2050 Chips von Tripath. Die Ausgangsstufe ist als H-Brücke aufgebaut. (Dazu später mehr)

Mit der Stroversorgung scheint sich Sureelectronics nicht ganz sicher zu sein: auf der Platine werden 6V – 26V DC angegeben, im mitgelieferten PDF-Dokument werden 10V – 32V genannt. Ich habe mich für das S350-27 Schaltnetzteil von MeanWell entschieden, das 27V und 350W liefert. Der eingebaute Lüfter des SNT ist temperaturgesteuert und wird erst eingeschaltet, wenn die Temperatur im Netzteil hoch genug angestiegen ist. Damit ist geräuscharmer Betrieb möglich. Der Lüfter läuft ja nur wenn man laut genug aufdreht – und dann stört das Rauschen des Lüfters nicht ;o)

 

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Montiert habe ich den Verstärker in ein 19 Zoll Stahlblech-Gehäuse von Pollin. Frontplatte und Rückwand habe ich mit selbst gestalteten Teilen aus Aluminium ersetzt. Die Frontplatten Design Software von Schäffer-Apparatebau aus Berlin erleichtert diesen Schritt und ermöglicht die Beauftragung der Fertigung online.

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Die restlichen Teile – Cinch-Buchsen, Netzschalter, Netzfilter und blaue LED stammen ebenfalls aus dem Sortiment von Pollin.

Nach der Montage steht natürlich ein erster Test an. Mit Audio-Analyzer und Oszilloskop bewaffnet begann ich die 4 Kanäle zu testen. Mit 2 Kanälen unbelastet und 2 Kanälen mit je 17W in 8 Ohm ausgesteuert ergibt sich eine Kühlkörpertemperatur von 51°C.

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Nach einer halben Stunde habe ich den Test abgebrochen, da das Kunststoffgehäuse, in das die Widerstände eingebaut sind, zu schmoren begann. Fazit: Da muss was Ordentliches her!

Als Signalquelle habe ich den Oszillator meines VP-7720A Audio-Analyzers verwendet. Das Display des Analyzers zeigt den Signalpegel in dBV. Das Oszilloskop-Bild zeigt sehr deutlich die Effekte des diskontinuierlichen Betriebs. Der Sinuskurve sind deutliche Störungen überlagert – daher die breite, verwaschene Darstellung.

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Bei höheren Pegel sieht die Sache deutlich besser aus. Ein Filter scheint mir aber dennoch angeraten zu sein.

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Da H-Brücken potentialfrei sind, kann ein Messgerät mit fester Masse – wie bei Oszilloskopen üblich – nur mit geiegneten Hilfsmitteln verwendet werden. Sonst schließt man die an Masse angeschlossene Seite der Brücke ganz einfach kurz! Ein Audio-Übertrager oder – besser – ein Differential-Tastkopf muß her. Natürlich gibt es diese im einschlägigen Fachhandel und auch auf eBay. Die jeweils aufgerufenen Preise lassen auch hier den Selbstbau sehr attraktiv werden…

Hier endet der erste Teil des Verstärker-Projektes. Ich werde den Rest in Kürze nachliefern. Stay tuned!