Februar 8

Sanyo Hybridverstärker – 2. Teil

Es gibt noch einen zweiten Teil zum Hybridverstärker-Projekt vom Januar 2019.

70W sind für einen Subwoofer in der heutigen Zeit etwas dürftig. Daher habe ich eine Platine für die Module der STK4xxx Familie entworfen.

Der STK4046XI liefert 120W an 8Ω und ist damit die ideale Ergänzung zum STK086G.

STK4046XI auf Platine

Für den Aufbau der Leiterplatte gilt das im Teil 1 gesagte.

Den Schaltplan entspr. dem Datenblatt gibts hier:

Schaltplan des STK4046XI Verstärkermoduls

Die STK40xx Familie umfasst zahlreiche pinkompatible Module. Mit Ausgangsleistungen von 6W bis 150W an 8Ω und einer Bandbreite von 10Hz bis 50kHz sind die Module für hochwertige Verstärker geeignet. Folgende Tabelle listet die Familienmitglieder auf:

TypAusgangs-
leistung
Betriebs-
spannung
Klirr-
faktor
Spannungsfestigkeit
von C1 – C13
STK4018II6W±17V0,2%25V
STK4020II10W±17V0,2%25V
STK4022II15W±20V0,2%35V
STK402415W±23V0,2%35V
STK4024II15W±23V0,2%35V
STK4024V15W±24V0,08%35V
STK402625W±26V0,3%35V
STK4026II25W±26V0,2%35V
STK4026V25W±26V0,08%35V
STK4026X25W±26V0,008%35V
STK402830W±27V0,3%50V
STK4028II30W±27V0,2%50V
STK4028V30W±27V0,08%50V
STK4028X30W±27V0,008%50V
STK4030II35W±30V0,2%50V
STK4030V35W±30V0,08%50V
STK4030X35W±32V0,008%50V
STK4032II40W±32V0,2%50V
STK4032V40W±32V0,08%50V
STK4032X40W±33V0,008%50V
STK4034II45W±33V0,2%50V
STK4034V45W±33V0,08%50V
STK4034X45W±35V0,008%50V
STK4036II45W±33V0,2%50V
STK4036V45W±33V0,08%50V
STK4036X45W±36V0,008%50V
STK4036XI45W±37V0,002%50V
STK4038II60W±38V0,2%63V
STK4038V60W±38V0,08%63V
STK4038X60W±39V0,008%63V
STK4038XI60W±40V0,002%63V
STK4040II70W±42V0,2%63V
STK4040V70W±42V0,08%63V
STK4040X70W±42V0,008%63V
STK4040XI70W±42V0,002%63V
STK4042II80W±45V0,2%63V
STK4042V80W±45V0,08%63V
STK4042X80W±46V0,008%63V
STK4042XI80W±46V0,002%63V
STK4044II100W±51V0,2%80V
STK4044V100W±51V0,08%80V
STK4044X100W±51V0,008%80V
STK4044XI100W±51V0,002%80V
STK4046II120W±55V0,2%80V
STK4046V120W±55V0,08%80V
STK4046X120W±55V0,008%80V
STK4046XI120W±55V0,002%80V
STK4048II150W±60V0,2%100V
STK4048V150W±60V0,08%100V
STK4048X150W±60V0,008%100V
STK4048XI150W±60V0,002%100V

Gemessen an der Leistungsfähigkeit der Hybrid-Module ist die Stückliste recht kurz.

AnzahlBezeichnerKommentar
3C1, C5, C7100pF
1C24,7µF
1C3470pF
1C4100nF
1C61nF
1C8100µF
2C9, C12220µF
3C10, C11, C1310µF
1IC1STK40xx
1L13µH
2R1, R31kΩ
4R2, R5, R6, R80,22Ω, 3W
2R4, R94,7Ω, 3W
2R7, R1156kΩ
1R10560Ω
2R12, R13100Ω, 1W
1R1410kΩ

Das ZIP-Archiv enthält alle Daten zur Platine.

ZIP-Archiv zum Projekt

Fehlt noch ein geeignetes Netzteil: Transformator, Brückengleichrichter, 2x 10.000µF und ein Gehäuse…

Januar 21

Audio-Verstärker mit Sanyo Hybridmodul

Verstärkermodule von Sanyo werden seit Jahrzehnten (!) in hochwertigen Audioverstärkern verwendet. Die Module sind in einem breiten Leistungsspektrum preiswert erhältlich.

Sanyo lieferte die Module der STK-0xx Serie im gleichen Pinout. Damit lässt sich eine Platine für Ausgangsleistungen von 15W bis 70W mit unterschiedlicher Bestückung verwenden.

STK086G auf Platine

Das Foto zeigt meinen Versuchsaufbau mit dem STK086G. Die Platine richtet sich nach dem Schaltplan von Sanyo.

Schaltplan des Verstärkermoduls

Die Bestückung der Leiterplatte folgt den üblichen Regeln… zuerst die flachen Bauteile, dann die Hohen. Für die großen Widerstände R3, R6, R7 sind ein paar Millimeter Abstand zur Platine empfehlenswert.

Je nach gewähltem Verstärker-Modul variiert die Bestückung. Die folgendenden Tabellen listen die benötigten Bauteile auf.

AnzahlBezeichnerKommentar
1C11µF
1C24,7µF
1C3470pF
1C42pF
1C5180pF
1C647nF
1C747µF, 16V
2C8, C13220µF
2C10, C1210µF
1IC1STK0xx
1R11kΩ
2R2, R456kΩ
1R34,7Ω, 1W
1R52,7kΩ, für die G-Versionen: 1,2kΩ
2R6, R7100Ω, 1W

Die Spannungsfestigkeit der Kondensatoren muß zur Betriebsspannung des Moduls passen.

ModulSpannungsfestigkeit
von C1 – C13
Ausgangs-
leistung
Klirr-
faktor
Betriebs-
spannung
STK07535V15W0,3%±20V
STK075G35V15W0,05%±20V
STK07735V20W0,3%±22V
STK077G35V20W0,05%±22V
STK07835V24W0,2%±25V
STK078G35V24W0,05%±25V
STK08050V30W0,2%±27V
STK080G50V30W0,05%±27V
STK08250V35W0,2%±30V
STK082G50V35W0,05%±30V
STK08350V40W0,2%±32V
STK083G50V40W0,05%±32V
STK08450V50W0,2%±35V
STK084G50V50W0,05%±35V
STK08563V60W0,2%±38V
STK085G63V60W0,05%±38V
STK08663V70W0,2%±42V
STK086G63V70W0,05%±42V

Mit einer Lastimpedanz von 8Ω und einer Bandbreite von 10Hz bis 100kHz werden obige Leistungsdaten erreicht.

Die Datenblätter des Herstellers liefern weitere Daten. Die üblichen Suchmaschinen helfen weiter …

Weiterhin werden benötigt: ausreichend große Kühlkörper und ein geeignetes Netzteil.

Die kompakten Module lassen sich leicht in Aktivboxen, Surround-Anlagen oder Verstärker-Selbstbau-Projekte integrieren.

Mit dem Datensatz aus diesem Archiv können die Platinen bei einem Auftragsfertiger bestellt werden.

Hybrid-Amp.zip, das Archiv zum Projekt

Oktober 17

Trigger-Verstärker

Mit diesem Trigger-Verstärker ist die in einem anderen Beitrag beschriebene Schnüffelsonde erst vollständig. Damit können die kontaktlos erfassten Streufelder zur detailierten Untersuchung von Schaltungen genutzt werden. Fast schon unverzichtbar sind H-Feld Sonde und Triggerverstärker wenn es um EMV-Probleme in Verbindung mit Schaltnetzteilen geht. Die von Spannungswandlern erzeugten Störungen stehen fast immer mit dem Ein- oder Ausschalten eines Leistungstransistors in Verbindung. Da sich hierbei der Strom sehr schnell ändert wird auch das Magnetfed entspr. schnell auf- oder abgebaut. Ohne geeignete Entstörmassnahmen reichen die Oberwellen bis in den UKW-Bereich und machen sich bei Rundfunk- und Fernsehempfängern deutlich bemerkbar.

Schaltplan
Schaltplan

Die Schaltung des Triggerverstärkers habe ich aus der Application Note 118 von Linear Technology übernommen und mit einer Stromversorgung ergänzt. Damit läuft der Verstärker wahlweise mit einem 5V-Netzteil oder dem eingebauten Lithium-Akku. Die Li-Ion Zelle an X5 wird vom LTC4065EDC mit 500mA geladen. D3 zeigt den laufenden Ladevorgang an. Bei 4,2V Zellenspannung wird die Ladung automatisch beendet.

 

Der nachgeschaltete LT1303CS8 liefert stabile 5V aus der langsam absinkenden Akkuspannung. Die Power-LED D6 wird vom integrierten Komparator (LBI/LBO) bei unterschreiten von 2,74V abgeschaltet. Der verwendete Akku ist mit einer Tiefentlade-Schutzschaltung ausgestattet, sodass sich weitere Schutzmassnahmen erübrigen. Aufgrund der Gehäusebreite wurde eine Rundzelle im 14600-Format mit 900mAh von Digi-Buddy eingesetzt.

Das Transistor-Array CA3096 ist obsolet und nur noch als Restposten erhältlich. Als Ersatz kann der HFA3096 von Intersil eingesetzt werden. Zur Not sind auch Einzeltransistoren verwendbar. Die Typen 2N3904 und 2N3906 werden hier vorgeschlagen.

Aus Gründen der leichteren Montage wurden auf der Leiterplatte gewinkelte SMA-Buchsen vorgesehen.

Für die Verbindungen zum Oszilloskop sind BNC-Buchsen eine gute Wahl. Diese gibt es vorkonfektioniert mit 50 Ohm Koaxialkabel und SMA-Stecker.

Die Sonde wird über eine SMA-Buchse in der Frontplatte angeschlossen.

Für alle anderen Verbindungen eignet sich einadrige Litze mit 0,15mm² Querschnitt.

Das Gehäuse ist von Fischer (Vertrieb: Reichelt Elektronik). Ursprünglich war ein anderes Gehäuse vorgesehen. Dieses war jedoch kurzfristig nicht mehr lieferbar. Soviel zur Erklärung warum die großen Elkos leicht schräg eingebaut werden müssen …

Die folgenden Oszilloskop-Fotos zeigen Schnüffelsonde und Triggerverstärker im Einsatz:

DSC_0194
Streufeld der Spannungswandler-Spule auf einer NVIDIA-Grafikkarte. Oben: Digital-Ausgang des Trigger-Verstärkers (vert: 1V/Div), unten der Analog-Ausgang (vert: 0,2V/Div), hor: 2µs/Div.

 

Streufeld and der Ringkernspule eines CPU-Spannungswandlers. Oben: Digital-Ausgang (vert: 2V/Div), unten: Analog-Ausgang (vert: 0,2V/Div), hor: 1µs/Div

Das fertig montierte Gerät:

DSC_0185
Triggerverstärker mit 30cm-Zuleitung und Schnüffelsonde

 

DSC_0183
Triggerverstärker mit H-Feld Stabsonde und langer Zuleitung

Ein Blick ins Innere:

DSC_0188
Inbetriebnahme, Die Drahtrolle wurde zum Akku-Halter umfunktioniert.

Zum Schluß noch die Daten für die Leiterplatte und die Bestückung:

Leiterplatte
Leiterplatte

Stückliste
Stückliste

Gerber-Files
Gerber-Files